Warum ein Ende in Uganda?
Zum einen die Situation bei Vision for Africa, dem Werk, in dem wir eingesetzt waren. Es traten in den letzten Jahren immer mehr Anzeichen von Korruption und Misswirtschaft auf, die sich in den letzten Monaten stark verschärft haben. Seitens der Leitung im Werk wurde nichts unternommen, um die Integrität wieder herzustellen, sodass schließlich die europäischen Partnervereine die Reißleine zogen und die Zusammenarbeit aufkündigten.
Viele tragenden Mitarbeiter, Ugander und Deutsche, haben das Werk daraufhin ebenfalls verlassen. So hinterfragten wir unser eigenes Dort-Sein und kamen zu dem Schluss, dass unser Einsatz nicht mehr dem ursprünglichen Auftrag entsprach und wir unter den dortigen Bedingungen nicht mehr ausreichend innere Überzeugung hatten, noch etwas Positives bewirken zu können. So entschieden wir, von dort wegzugehen. (In unserem Blog sind wir näher darauf eingegangen, deshalb hier nur in Kürze.)
Zum anderen lief im Juni unsere Aufenthaltserlaubnis in Uganda aus. So hatten wir folgende Optionen: wir kümmern uns auf eigene Faust um ein privates Visum, nehmen das Angebot von anderen Deutschen an, uns über ihre Organisation zu helfen, oder verlassen legal das Land. Obwohl wir vom Herzen „noch nicht fertig“ sind mit Uganda, hatten wir am meisten Frieden über der letzten Option.
Uns wurden verschiedene Türen in Uganda geöffnet, jedoch hatten wir über keiner den Frieden, den wir gebraucht hätten, um durchzugehen. Ohne Grund im Land zu bleiben, erschien uns wenig sinnvoll. Somit blieb uns nur noch, das Land zu verlassen. Trotzdem wollten wir nicht sofort zurück nach Deutschland, sondern lieber in der Nähe zu Uganda bleiben. Deshalb entschieden wir uns, erstmal für wenige Wochen Freunde im Nachbarland Kenia zu besuchen, die dort einen langjährigen Dienst leiten.
Der Abschied aus Uganda war mit gemischten Gefühlen verbunden. Natürlich war einerseits Erleichterung, fortan nicht mehr in der schwierigen Umgebung des Werks zu sein. Andererseits haben wir viele gute Beziehungen aufgebaut, die zu verabschieden traurig war. Im Herzen sind wir noch immer mit Uganda verbunden und sind gespannt, ob es dorthin zurückgeht.
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