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Ein Umzug und 5 Nächte Halbwüste 🏜

Ausgabe #001 Juni-August 2025
Schaukel mit Blick auf Nil

Liebe Freunde und Interessierte,

herzlich willkommen zu unserem neuen und ersten Newsletter.
Oder wie man hier sagt: Karibu sana!

Seitdem wir vor fast 4 Jahren Deutschland verlassen haben und nach Uganda reisten, ist viel passiert. Von Anfang an haben wir regelmäßig in unserem Familien-Blog auf Telegram von uns hören lassen; dort sind auch weiterhin alle Posts erhalten und neue werden hinzukommen. Mit den Leutzsch-News wollen wir den Blog ergänzen und noch mehr Menschen die Möglichkeit geben unser Abenteuer mitzubekommen, unabhängig von einer bestimmten Plattform. Wenn dich unser Weg, unser Familienleben und unsere missionarische Arbeit interessieren, freuen wir uns, wenn du den Newsletter abonnierst oder auf unserem Blog mitliest.

Liebe Grüße
Jonathan & Theresa

Straße im Dorf
Verkäuferin misst Milch ab
Straße in Mukono
am Äquator
Sonnenaufgang über Palmen

Grenzerfahrung

In den letzten Monaten haben wir verschiedene Grenzerfahrungen gemacht. Einige davon in unserem bisherigen Dienst in Uganda und eine tatsächliche, an der Grenze zwischen Uganda und Kenia.

Als wir uns im September 2021 dazu entschieden haben unser bisheriges Leben in Deutschland loszulassen und alle gewohnten Sicherheiten und Bequemlichkeiten einzutauschen für ein neues, bis dahin noch völlig unbekanntes Leben in Uganda, taten wir dies vor allem, weil wir in die gute Arbeit des Werks glaubten, für das wir angeworben wurden.

Dort angekommen, wurden wir dann recht zügig mit der Differenz zwischen Werbung und Realität konfrontiert.  Wir wussten jedoch für uns recht klar, dass Gott uns für eine Zeit dort hingestellt hatte. Also gaben wir unser Bestes, um den größtmöglichen Unterschied zu machen und unsere Gaben, Talente und Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen und einzusetzen.

Gleichzeitig wurden wir immer mehr und immer öfter an unsere inneren Grenzen gebracht und mit Vielem konfrontiert, was man in solch einem Werk nicht vermuten würde. Diese Erfahrungen haben uns viel ins Gebet gezogen und unser Vertrauen in einen großen Gott immens gestärkt.

Wir wissen, auch wenn wir manches nicht verändern konnten - am Ende hat Gott das letzte Wort und er überblickt alles. Ihm kann man nichts vormachen und er lässt sich nicht täuschen.

Nach guten dreieinhalb Jahren war dann schließlich die Zeit gekommen uns zu verabschieden, unsere Sachen zu packen und weiterzugehen.

Gemeindebesuch im Dorf

Warum ein Ende in Uganda?

Zum einen die Situation bei Vision for Africa, dem Werk, in dem wir eingesetzt waren. Es traten in den letzten Jahren immer mehr Anzeichen von Korruption und Misswirtschaft auf, die sich in den letzten Monaten stark verschärft haben. Seitens der Leitung im Werk wurde nichts unternommen, um die Integrität wieder herzustellen, sodass schließlich die europäischen Partnervereine die Reißleine zogen und die Zusammenarbeit aufkündigten.

Viele tragenden Mitarbeiter, Ugander und Deutsche, haben das Werk daraufhin ebenfalls verlassen. So hinterfragten wir unser eigenes Dort-Sein und kamen zu dem Schluss, dass unser Einsatz nicht mehr dem ursprünglichen Auftrag entsprach und wir unter den dortigen Bedingungen nicht mehr ausreichend innere Überzeugung hatten, noch etwas Positives bewirken zu können. So entschieden wir, von dort wegzugehen. (In unserem Blog sind wir näher darauf eingegangen, deshalb hier nur in Kürze.)

Zum anderen lief im Juni unsere Aufenthaltserlaubnis in Uganda aus. So hatten wir folgende Optionen: wir kümmern uns auf eigene Faust um ein privates Visum, nehmen das Angebot von anderen Deutschen an, uns über ihre Organisation zu helfen, oder verlassen legal das Land. Obwohl wir vom Herzen „noch nicht fertig“ sind mit Uganda, hatten wir am meisten Frieden über der letzten Option.

Uns wurden verschiedene Türen in Uganda geöffnet, jedoch hatten wir über keiner den Frieden, den wir gebraucht hätten, um durchzugehen. Ohne Grund im Land zu bleiben, erschien uns wenig sinnvoll. Somit blieb uns nur noch, das Land zu verlassen. Trotzdem wollten wir nicht sofort zurück nach Deutschland, sondern lieber in der Nähe zu Uganda bleiben. Deshalb entschieden wir uns, erstmal für wenige Wochen Freunde im Nachbarland Kenia zu besuchen, die dort einen langjährigen Dienst leiten.

Der Abschied aus Uganda war mit gemischten Gefühlen verbunden. Natürlich war einerseits Erleichterung, fortan nicht mehr in der schwierigen Umgebung des Werks zu sein. Andererseits haben wir viele gute Beziehungen aufgebaut, die zu verabschieden traurig war. Im Herzen sind wir noch immer mit Uganda verbunden und sind gespannt, ob es dorthin zurückgeht.

Welche Zukunft in Kenia?

Mit der großen Frage im Herzen „wie geht es für uns weiter?“ sind wir davon ausgegangen, unsere kurze Zeit in Kenia dafür zu nutzen, um genau darauf eine Antwort zu finden. Inzwischen wurden wir auf noch andere offenen Türen in Deutschland und Ägypten aufmerksam gemacht. Manchmal erscheint ein Weg schwierig, wenn man keine offene Tür hat. Nun haben wir die Erfahrung gemacht, dass es genauso unklar ist, wenn zu viele Türen offen stehen.

So reisten wir donnerstags mit dem Nachtbus von Uganda nach Kenia, durch eine der korruptesten Grenzen Kenias und tauchten am nächsten Morgen bei Tageslicht in Eldoret in einer völlig anderen Welt wieder auf: wesentlich kälter, deutlich ruhiger und städtischer, als das Dorf Kiyunga, das noch ein Tag zuvor unser Zuhause war. Wir lernten in den folgenden Tagen Menschen und Umgebung etwas kennen und genossen unsere "Zeit der Entspannung und Neuausrichtung". Gleichzeitig fragten wir uns, wie wir fortan am besten herausfinden, wo es zukünftig weiter geht?

Doch dann, genau eine Woche nach unserer Ankunft, öffnete sich uns eine weitere Tür: Peter & Becki luden uns ein für ein Jahr bei ihnen zu bleiben und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wir hatten ein gutes Gespräch und merkten, dass hinter dieser Tür mehr ist, als bloß eine Notlösung. Da war konkret zu merken, dass wir sie ergänzen und unterstützen können. So gaben wir ihnen unsere Zusage und hatten Frieden über alle anderen Türen, durch die wir nicht gingen.

Jetzt sind wir in Eldoret, bei Gospel Fire International (GFI), einem Dienst, der bisher unerreichte Volksgruppen mit dem Evangelium erreichen möchte und in entlegenen Gebieten humanitäre Hilfe leistet. Vor 22 Jahren hat Theresa hier bereits ihr Auslandsjahr gemacht und vor 4 Jahren haben wir an dieser Stelle nach einer offenen Tür geschaut, bevor wir nach Uganda gingen. Für uns ist das wieder einmal die Bestätigung, dass Gott das beste Timing und den besten Plan hat.

Straßenverkäufer im Bus
Obstverkäufer in Eldoret
Ostafrikanischer Graben
Innenstadt Eldoret
Kind beobachtet Bühne

Groß-Evangelisation in Kalokol am Turkana-See

Die Gospel Celebration in dem staubigen und trockenen Fischerort Kalokol ist schon etwas her, aber wir schauen immer noch voller Dankbarkeit auf unseren ersten Einsatz als Familie zurück. Die große Gruppe (GFI, YWAM und einige andere) hat sich gut ergänzt. Jeder hat dazu beigetragen, dass in den vielen Veranstaltungen während der Woche erfolgreich Menschen zu Jesus geführt wurden.

Von Heilungen und Wundern nicht nur im Newsletter zu lesen oder in Berichten zu hören, sondern aus erster Hand mitzuerleben und zu sehen - das war ein echtes Highlight! Einer unserer ugandischen Gastsprecher prophezeite über dem leergefischten Lake Turkana eine neue Population verschiedenster Fische und rief die Fischer auf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Das war ein Akt echten Glaubens!

Wir hoffen und beten, dass die Evangelisation in Kalokol ein Feuer in der Region entzündet hat, das nicht mehr ausgeht, sondern überspringt auf noch viel mehr Menschen in den umliegenden Orten der Halbwüste und die Christen dort ein lebendiges Zeugnis für Jesus hochhalten.

Kamel am Straßenrand
Noah an der Technik
viele Heilungen und Befreiungen
Homeschooling überall
kleiner Skorpion
Kinder warten aufs Programm
Theresa spricht im Seminar

Familienleben

Für unsere Jungs hat das neue Schuljahr begonnen, sie sind jetzt in der 4. Klasse und der 9. Klasse. Die letzten drei Schuljahre haben sie ausschließlich im Homeschooling gelernt und hervorragend gemeistert. Wir sind so stolz auf die drei!

Das Schöne an Homeschooling: es ist immer und überall möglich - ob in der schäbigen Abstellkammer einer verlassenen Nonnenunterkunft in der Halbwüste, oder an der kleinen Landebahn, dem Airstrip in Eldoret. Sie konnten nun schon mehrmals mitkommen, um das Missionsflugzeug zu warten, oder eine Testrunde zu fliegen.

Im August kam noch eine andere deutsche Familie aufs GFI-Gelände, mit deren 5 Kindern unsere Jungs tolle Freunde gefunden haben und wir uns als Familien gut verstehen.

Als Ehepaar und als Familie geht es uns sehr gut. Wir freuen uns über gute Freundschaften, die wir nach Deutschland und mittlerweile auch nach Uganda pflegen und wissen uns von Gott versorgt und getragen.

Flugstunde als Homeschooling
Flugzeugwartung

Und ihr?

Wir wissen, dass es oft nicht einfach ist über große Distanz Kontakt zu halten. Allzu leicht schleicht sich, durch unterschiedliche Kontexte, Lebenswelten und Alltag, manchmal leider das Altbekannte „aus den Augen, aus dem Sinn“ ein ...

Das möchten wir super gerne ändern und deshalb einfach mal die Frage stellen: „Wie geht es dir? Was tut sich in deinem Leben?“

Es wäre so schön, von einigen zu hören. Vor allem auch, wenn wir bisher noch nicht oder gerade nicht mehr in Kontakt sind. Oder, wenn wir uns noch gar nicht kennen. Lasst von euch hören!

Nachwuchspiloten

Gebetspunkte

Vielen Dank für jeden Support und alle Gebetsunterstützung. Vor allem sehen wir gerade folgende Punkte vor uns:

  • langfristiges Ziel - wo sieht Gott uns und wo will er uns nach dem Jahr haben?
  • geistliche Versorgung - welche Gemeinde in Eldoret kann zu unserer Heimat für das Jahr werden, oder welchen anderen Weg sollen wir als Familie nehmen (Hauskirche, Online Church)?
  • dieses Jahr - wir wollen zum größtmöglichen Segen für GFI werden und mit unseren Gaben, Fähigkeiten, Wissen, Erfahrung, unserer Ehe und als ganze Familie zum Segen werden

Finanzen

Wenn du uns finanziell mittragen möchtest, kannst du das über folgende Konten tun. Bitte gib bei der ersten Spende deine Adresse im Verwendungszweck an, dann bekommst du eine Spendenbescheinigung zugeschickt:

(DE)
Empfänger: Globe Mission
IBAN: DE20 5206 0410 0004 0022 53
BIC: GENODEF1EK1
Vermerk: Projekt 203 - Leutzsch

(CH) 
Globe Mission Schweiz
Die Post, 4040 Basel
IBAN: CH56 0900 0000 4075 396 91
BIC: POFICHBEXXX
Konto: 40-753969-1
Vermerk: Projekt 203 - Leutzsch

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